Entwicklung Wohnen im Alter
23.07.2024 – Die Menschen leben länger – und erst noch vitaler und agiler. Was heisst das für das Wohnen? Wie müssen Bauträger und Gemeinden reagieren? Wir haben mit David Fässler, Fachmann für Wohnen im Alter und Mitglied des Kompetenzzentrums Wohnen im Alter von WOHNEN SCHWEIZ, gesprochen.
Ist Ihnen klar, dass Sie einen Traumberuf haben? David Fässler: Das habe ich mir noch nie überlegt (schmunzelt). Aber stimmt, Wohnen im Alter ist ein grosses Zukunftsthema. Es gibt viel zu tun.
Was sagt die Demografie? Sie schreitet rasant voran. Jährlich treten 70 000 Personen ins AHV-Alter ein. Ab 2050 ist mindestens jede zehnte Person über 80.
Wie stehen Sie zur Aussage, das heutige 65 sei das 55 von gestern und 75 das gestrige 65? Das hört man viel. Früher hatte man bei der Pensionierung noch rund zehn Jahre vor sich. Heute schiebt sich das betreuungs- und pflegebedürftige Alter dank gestiegener Lebenserwartung hinaus. Das oft fitte dritte Lebensalter umfasst je nach gerontologischer Definition die Jahre 65 bis 80. Aber ab 80 kann der Moment kommen, wo es externe Hilfe braucht.
Wie wollen die Älteren wohnen? Überhaupt nicht anders als die eher jüngere Bevölkerung. Gemäss Umfragen möchten die älteren Leute in normalen Wohnungen leben, die bezahlbar, einigermassen ruhig und zentrumsnah sind. Sie erwarten alterstaugliche Gebäude mit flexiblen Anpassungsmassnahmen und die Möglichkeit, Dienstleistungen beziehen zu können.
Ist die typische Alterswohnung tot?